Dokumentationsformen der bauhistorischen Untersuchungen


Jede durchgeführte bauhistorische Untersuchung des schließt mit der Vorlage eines Arbeitsberichtes ab. Dieser umfaßt eine ausführliche Beschreibung des Bestandes des jeweiligen Untersuchungsobjektes mit allen in den verschiedenen Untersuchungsabschnitten dokumentierten Befunden. Damit enthält ein solcher Bericht unvergleichbar mehr Informationen zu Bestand und Zustand des Objektes, als beispielsweise alleine in einem Planwerk durch zeichnerische Aussage und ergänzende Beschriftung enthalten sein kann. Der Untersuchungsbericht ist in diesem Sinne zuerst eine umfassende Dokumentation des jeweils vorgefundenen Bestandes und Zustandes eines Gebäudes. Hinzu tritt, deutlich getrennt, in einem zweiten Abschnitt die Darstellung der Analyse eines Bauwerkes, beginnend mit der Auswertung der Befunde, über die begründete Zuweisung der Einzelelemente des Bauwerkes zu Bauzeiten und -phasen, sowie schließlich die Zusammenfassung dieser Überlegungen in der zeichnerischen und beschreibenden Rekonstruktion älterer Bauzustände als Abfolge der Veränderungsphasen. An die auf diese Art rekonstruierte und dargestellte Baugeschichte schließt sich die Rekonstruktion der Nutzungsgeschichte an. Damit sind in dem abschließenden Bericht in einer umfassenden Gesamtdarstellung der jeweiligen Baugeschichte alle Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen zusammengeführt. Berichte zu Untersuchungen von Teilbereichen oder Kurzberichte sind entsprechend aufgebaut, aber je nach der Aufgabenstellung auf einzelne Aspekte begrenzt.

Die beschriebenen schriftlichen und zeichnerischen Dokumentationen werden ergänzt durch Photodokumentationen auf Schwarz-Weiß-Negativfilm und Farbdiafilm im Kleinbildformat, Mittelformat oder gegebenenfalls Großformat, abhängig von den Anforderungen des zu dokumentierenden Objektes und der jeweiligen Aufgabenstellung. Soweit keine Farbinformationen benötigt werden, spricht für die Herstellung von Schwarz-Weiß-Aufnahmen vor allem die hervorragende Archivbeständigkeit und die günstigere Druckbarkeit, während Farbdiafilme gegenüber Farbnegativmaterial eine bessere primäre Farbwiedergabe und Haltbarkeit besitzen. In den Arbeitsberichten werden alle Photos listenmäßig aufgeführt und in der Regel ist eine in Hinblick auf Motiv und Aufnahmestandort beschriebene repräsentative Auswahl von Photografien dem Bericht in aufgezogenen und beschrifteten Abzügen beigegeben. Darüber hinaus erforderliche Mehrabzüge von bereits vorliegenden oder weiteren, listenmäßig erfaßten Motiven können jederzeit vorgelegt werden.

Die Dokumentationen werden nach einem bewährten formalen Schema angefertigt, in dem die deutliche Trennung von Bestandsdarstellung und Interpretation berücksichtigt ist. Je nach Objekterfordernissen und Aufgabenstellung ist es darüberhinaus immer möglich, Dokumentationen formal so anzulegen, daß sie zusammen mit übergreifenden Dokumentationssystematiken verschiedener Denkmalbehörden verwendbar sind.

Da die vorgelegten Dokumentationen über den jeweils aktuellen Anlaß, beispielsweise einen Umbau oder eine Sanierungsmaßnahme, hinaus den jeweiligen Vorzustand detailliert beschreiben und analysieren, sind sie selbst wichtige Quellen zur Geschichte des untersuchten Objektes, die langfristig aufbewahrt bleiben sollen. Bei der Erstellung der Dokumentationen wird daher die Archivbeständigkeit der verwendeten Materialien berücksichtigt.

Auf der Grundlage der Vielzahl seiner durchgeführten Untersuchungen stellt das I B D Datensammlungen zu verschiedenen Themengebieten zusammen; so sind Dateien zum mittelalterlichen Fachwerkbau, zu historischen Ausstattungen und zur Fachwerkfarbigkeit ebensowie zu historischen Werksteindetails und Dachwerkkonstruktionen im Aufbau. Die hier durch gewonnenen übergreifenden Ergebnisse werden für aktuelle Untersuchungen unmittelbar nutzbar gemacht. Eine breitangelegte Informationssammlung stellt darüber hinaus der "Katalog des deutschen Wohnbaues" dar, der für Hessen bereits weit fortgeschritten ist. Zusammenfassende Ergebnisse auf der Grundlage dieser Informationen werden in Publikationen des Institutes dargestellt.



Informationen Brief per e-Mail bei:

elmar@bauhist-buero.de    oder    ibd-marburg@t- online.de



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