Zeichnerische Dokumentation des Bestandes



Handaufmaß Grundlage für die wissenschaftliche Analyse und ebenso die anschließende Sanierung eines historischen Gebäudes muß ein gesichertes Wissen über seinen konstruktiven Aufbau sein. Dieses ist in erster Linie durch die angemessene zeichnerische Dokumentation des Baubestandes zu erreichen. Bei mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Massiv- und Fachwerkbauten sowie auch bei später entstandenen Gebäuden, die stark verbaut sind oder schwere Schäden aufweisen, ist in den meisten Fällen ein analytisches, sogenanntes "verformungsgetreues" Aufmaß erforderlich. Es besteht bei Fachwerk- und Massivbauten aus der winkelgerechten Darstellung der Grundrisse und der verformungsgetreuen Abbildung der Längs- und Querschnitte. Hinzu kommen bei Fachwerkbauten verformungsgetreue Ansichten der Fassaden. Bei der Darstellung der Ansichten von Massivbauten sind je nach Aufgabenstellung steingerechte und vereinfacht steingerechte Pläne zu unterscheiden: Dabei bilden aufwendige steingerechte Darstellungen den gesamten vorgefundenen Mauerwerksbestand mit allen im Kartierungsmaßstab darstellbaren Details porträtierend ab, während bei vereinfacht steingerechten Aufmaßen die detaillierte Darstellung auf Gewände, Eckquaderungen, sonstige Werksteindetails, Baufugen und Baunähte sowie sichtbare Bauschäden wie Risse etc. beschränkt ist.

Ausgangspunkt ist bei allen Aufmaßarten immer ein definiertes dreidimensionales Koordinatensystem, auf das alle Maße bei der Kartierung vor Ort bezogen werden. Durch den verwendeten großen Maßstab - 1 : 20 für Grundrisse, Schnitte und Ansichten, 1 : 10 bis 1 : 1 für Details - ist es möglich, die dabei erreichbare hohe Meßgenauigkeit auch zeichnerisch umzusetzen.

Die vor Ort mit Bleistift auf verzugsfreier Folie mit Millimeterraster aufgetragenen Zeichnungen werden anschließend mit Tusche auf ebenfalls verzugsfreie matte Folie umgezeichnet und liegen dann kopierfähig vor, gebenenfalls zusammen mit photomechanisch verkleinerten Arbeitskopien.



Informationen Brief per e-Mail bei:

elmar@bauhist-buero.de    oder    ibd-marburg@t- online.de



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